Hessische Meisterschaften Baunatal

Hessenmeisterschaften – ASC 96 startet voll durch

9 Bestleistungen und 3 Hessische Meistertitel für Alsfelder Leichtathleten

BAUNATAL (bjh) Die Hessischen Meisterschaften am vergangenen Wochenende bescherten mit viel Sonnenschein nicht nur äußerlich eine gute Atmosphäre, sondern auch die Leistungen der Alsfelder Athleten. Insgesamt neun Sportler des ASC 96 stellten sich der Konkurrenz, und die Ausbeute ist eine Sensation. 3 Hessische Meistertitel, 2 Vizemeisterschaften, 1 Bronzemedaille, sowie 4 mal Rang 4 und mit 2 mal Rang 8 gab es weitere Finalplatzierungen für das Team aus Alsfeld. Zusammen waren es neun Bestleistungen, die die Athleten auf die Bahn bzw. Grube oder Luft zaubern konnten. „So erfolgreich waren wir noch nie“, beziffert Lehrer-Trainer Oliver Sell den Stand der Dinge und Blick dabei auf seine jahrelange Arbeit in Alsfeld zurück.

Ausgetragen wurden die Landesmeisterschaften in den Altersklassen U20 und U16. Selina Stütz bewies in der Altersklasse U16 einmal mehr ihre Sprintqualitäten. Über 100m lief sie sowohl im Vorlauf in 12,51 sec als auch im Zwischenlauf mit 12,43 sec souverän als Schnellste über den Zielstrich. Als Favoritin im Finale galt es nun die bisher gezeigten Leistungen zu bestätigen, dann sollte Selina das Rennen für sich entscheiden. Und das tat sie auch, 12,42 sec über 100m bedeuteten nicht nur den Sieg, sondern auch eine neue persönliche Bestleitung sowie die Qualifikationsnorm für die Deutschen Meisterschaften in der Altersklasse U18! Ähnlich lässt sich auch der Ablauf der 80m Hürdenwettbewerbe beschreiben. Hier war Selina mit einer Zeit von 12,02 sec schnellste Athletin der Vorläufe und verbesserte schon hier ihre bisherige Topmarke. Doch im Finale setzte sie sogar noch einen drauf: Sie kämpfte sich Stück für Stück über die 76cm hohen Hürden und erreichte schließlich nach 11,75 sec das Ziel – erneut Hessische Meisterin, erneut persönliche Bestleistung, die Freude kannte keine Grenzen. Abgerundet wurde das erfolgreiche Wochenende für Selina mit Platz 2 im Weitsprungwettbewerb. Hier lieferte sie sich einen spannenden Kampf mit Sharin Ozigbe vom SSC Vellmar. Selina lag nach einem weiten dritten Versuch bis zum letzten Versuch mit 5,66m in Führung, doch der letzte Sprung ihrer Konkurrentin landete bei unglaublichen 5,91m, sodass sie Selina auf Rang 2 schob. Wie hoch das Niveau bei diesen beiden Springerinnen lag zeigt die Leistung der Drittplatzierten, welche mit 5,16m einen halben Meter kürzer als Selina sprang. Trainer Oliver Sell ist sich sicher: „Mit den Leistungen in diesen drei Disziplinen wird Selina sicherlich auch am Ende des Jahren noch unter den Top 10 in Deutschland liegen!“.

Auch Mehrkämpferin Julia Smakal glänzte an diesem Wochenende: Sie ergatterte sich einen kompletten Medaillensatz von Platz 1 bis 4. Im Hochsprungwettbewerb der U20 zeigte sie den besten Wettkampf ihrer bisherigen Saison, nur leider konnte dies nicht so im Wettkampfprotokoll aufgeschrieben werden, denn trotz deutlich übersprungener Höhe riss sie trotzdem, meist mit den Beinen die Latte herunter. Die gültig übersprungene Höhe liegt somit bei nur 1,56m, welche Rang 4 bedeuten. Wohl wissend, dass die Sprünge über 1,59m deutlich über der Latte waren. Den dritten Rang ersprintete sie im 100m Hürdenrennen. Mit einer Zeit von 14,95 sec im Vorlauf und 14,98 sec im Finale bleib sie erstmals in dieser Saison unter der 15-sec-Marke, hat aber bei besserem Start und Beschleunigung noch Luft nach oben. Über die längere Hürdendistanz zeigte sich Julia sehr kämpferisch. Sie trat gemeinsam mit Vereinkollegin Franzsika Schindler über die 400m Hürden an. Julia startete gut ins Rennen, musste dann aber frühzeitig den Rhythmus verändern, da sie ein stechender Schmerz im Knie blockierte und an der 5. Hürde sogar fast zum Sturz brachte. Trotzdem konnte sie gegen Ende des Rennens allen Konkurrentinnen davon laufen und siegte in 63,68 sec. Damit blieb sie erstmals unterhalb von 64 Sekunden, ohne die Schwierigkeiten an Hürde 5. bzw die Kniebeschwerden wäre aber sicherlich eine Steigerung um 1,5 – 2 Sekunden möglich. Mit den darauf entstehenden Zeiten ist eine Teilnahme am Finale der Deutschen Meisterschaften U20 sehr realistisch. Die Norm zum Start an der DM hat Julia bereits, sodass hier alle Wege offen sind und man gespannt in die Zukunft blicken darf. Ein ganz starkes Rennen lieferte auch Franziska Schindler ab. Sie steigerte ihre Bestleistung um über 2 Sekunden und sicherte sich mit 66,73 sec Rang 4. Das bedeutet eine wahnsinns Verbesserung für „Franzi“, die an diesem Tag ein taktisch gutes Rennen lief. Etwas unglücklich war sie bei all dieser Freude jedoch trotzdem: Mit ihrer sehr guten Zeit verpasste sie um lediglich 23 Hundertstel die DM-Norm über 400m Hürden. Aber bereits in zwei Wochen im Rahmen der Süddeutschen Meisterschaften in Regensburg soll die Norm geknackt werden, denn das Potential hat sie auf alle Fälle. Ein kleiner Fehler an der vorletzten Hürde bremste sie etwas aus, ohne diesen wäre bereits jetzt möglicherweise eine Zeit unter 66,50 sec auf der Anzeigetafel erschienen.

Über die 100m vertrat Ramona Schmidt die Farben des ASC 96. Mit einem guten Auftritt und der Bestätigung ihrer Saisonbestleistung von 12,91 im Vorlauf und 12,98 sec im Zwischenlauf verpasste Ramona zwar das Finale, konnte aber ihr Niveau im Bereich unter 13 Sekunden zeigen. Theresa verbesserte zum wiederholten Male ihre Bestleistung über 100m und nimmt stark Kurs auf Zeiten jenseits der 13-Sekunden-Marke. Sie lief 13,09 sec im Vorlauf und ergänzt damit ihre Leistungskurve um einen weiteren Punkt nach oben. „Unglaublich, wie Theresa sich entwickelt hat“ staunt ihr Trainer Oliver Sell beim Blick auf die Ergebnistafel. Ebenfalls die 100m sprinteten die Schwestern Jana und Julia Konle. Julia verbesserte im Vorlauf ihre Bestmarke auf nunmehr 13,15 sec, Jana lief in 13,28 ec das schnellste Rennen der Saison. Alle drei Starterinnen schieden im Vorlauf aus, sind jedoch noch in der U18 startberechtigt und starteten an diesem Wochenende in der U20 hoch.

In der 4x100m Staffel startete der ASC mit zwei Staffel-Teams. Theresa Knauf, Selina Stütz, Ramona Scmidt und Julia Smakal sicherten sich mit guten Wechseln und einem starken Rennen in 49,02 sec den Vizetitel hinter der Startgemeinschaft Limburg/Weilburg. Damit haben die vier Athletinnen die Norm für die DM unterboten und dürfen sich Ende Juli mit den besten Staffeln Deutschlands messen. Die zweite Staffel sprintete in der Besetzung Michelle Stütz, Jana Konle, Franziska Schindler und Julia Konle in einer Zeit von 51,00 sec auf Rang 8. Somit stellt der Alsfelder Sport Club zwei Staffeln unter den acht besten in Hessen, und dass obwohl viele andere Vereine Startgemeinschaften mit anderen Vereinen schließen, um so noch bessere Sportler vereinen zu können, herzlichen Glückwunsch!

Michelle Stütz trat im Weitsprung an. Erst vor einer Woche stellte sie eine neue Bestleistung auf, welche sie schon an diesem Wochenende wieder überbot. Im dritten Versuch sprang sie 5,41m weit und schob sich damit auf Rang zwei in der laufenden Wertung vor. Doch aufgerechnet im letzten Versuch sprangen zwei Konkurrentinnen mit 5,43m und 5,45m wenige Zentimeter weiter und verwiesen Michelle somit auf Rang 4 und es trennten sie 6cm von der Silbermedaille.

Einziger männlicher Starter aus Alsfelder-Sicht war Kay Stankov. Er stellte sich der Speerwurf-Konkurrenz der U20. Mit erreichten 40,32m war er sichtlich unzufrieden, schaffte es aber nicht das 800g schwere Geschoss weiter weg zu platzieren. Somit erreichte der noch den vierten Platz, jedoch in einem kleineren Starterfeld.

Somit kann der ASC 96 auf ein sehr erfolgreiches Wochenende zurückblicken und gleichzeitig freudig in die Zukunft blicken, denn einige Wettkämpfe stehen noch auf dem Programm. Am nächsten Wochenende finden die Hessischen Mehrkampfmeisterschaften statt. Dort wird nur Julia Smakal an den Start gehen, mit dem Ziel, einen guten Mehrkampf mit konstant guten Leistungen in den Disziplinen abzulegen und dabei die DM-Norm im Siebenkampf zu unterbieten. Die Wettbewerbe starten am Samstag um 10.00 Uhr im Bürgerpark in Darmstadt.