WETZLAR (bh) In der noch jungen Freiluftsaison 2011 stand der letzte Samstag wieder ganz unter dem Motto „höher, schneller, weiter“, denn Wetzlar war Austragungsort der Regionsmeisterschaften. Zu Beginn des Tages standen die Hürden-Starts auf dem Plan: Stabhochspringerin Arleen Schüßler versuchte sich nochmals in dieser Disziplin, bevor sie sich in Zukunft ganz ihrer Spezialdisziplin widmen wird. Bei leichtem Gegenwind über die 100m Hürden-Strecke blieb sie mit 14,94sek knapp unter der 15-Sekunden-Marke, allerdings auch etwas hinter ihrer Bestzeit vom letzten Rennen im Alsfelder Erlenstadion, konnte aber ihre Leistungsklasse in diesem Bereich erneut bestätigen. Etwas schneller hingegen war Julia Smakal. Sie startete als B-Jugendliche in der A-Jugend, da sie beim Qualifikationswettkampf für die diesjährigen U18-Weltmeisterschaften ebenfalls über die Hürdenabstände der A-Jugend laufen muss, welche so international angepasst wurden. Mit guten 14,88sek konnte Julia ihre Bestzeit unterbieten und blieb trotz älterer Konkurrenz gerade einmal zwei Hundertstel hinter der Erstplatzierten. Ihre Vereinskollegin Alina Lerch lief an diesem Tag ihr erstes 100m Hürdenrennen und konnte in diesem einen guten zweiten Platz in 15,71sek belegen. Aber auch Franziska Schindler, die jüngste Alsfelder Hürdenläuferin an diesem Tag kam gut in Fahrt. Sie konnte die 80m Hürden in 12,84sek zurücklegen und dabei ebenfalls eine neue persönliche Bestleistung erreichen. Im Weitsprung kam sie in ihrem ersten der sechs Versuche auf ihren weitesten Sprung an diesem Tag, 4,52m und Rang viert bedeutete dies. Nur ein weiterer Zentimeter trennte sie vom dritten Rang. Julia Smakal hingegen machte es genau andersrum, sie hob sich den besten Sprung bis zum Ende auf. Nachdem sie bis zum letzten Sprung eine Weite von 5,42m verbuchen konnte gab die Alsfelder Mehrkämpferin noch mal alles und flog bis auf 5,56m weit. Dies bedeutete eine Einstellung ihrer persönlichen Bestleistung und gleichzeitig den Regionsmeistertitel an diesem Wochenende und das wieder gegen ältere Konkurrenz. Auf Grund ihrer guten Leistungen wird Julia am 4. und 5.Juni die Hessische Mannschaft im Siebenkampf der A-Jugend beim Mehrkampf Cup in Bernhausen unterstützen. Dieser Wettkampf ist gleichzeitig ein Qualifikationswettkampf für internationale Meisterschaften. Julia wird dabei sicherlich die U18-WM in Frankreich fest im Auge haben, muss sich als B-Jugendliche allerdings gegen bis zu drei Jahre ältere Konkurrentinnen durchsetzen.
Alina Lerch konnte im Weitsprung der weiblichen Jugend B mit 5,12m und 10cm Vorsprung ebenfalls Platz eins erreichen und lies dabei ihren 14 Konkurrentinnen keine Chance. Nach dem gleichen Schema ging auch Arleen Schüßler im Wettbewerb der Frauen vor. Sie sprang 5,30m weit und bleib damit auch ungeschlagen. Dabei hätte Arleen an diesem Tage mit jedem ihrer sechs Sprünge gewonnen, was eine hohe Konstanz ihrer Weiten zeigt.
Auf der Laufbahn zeigte hingegen Ramona Schmidt ihr Können. Zwar verpatzte sie im Vorlauf den Start des 100m-Sprints etwas, konnte aber nach 40m wieder das Feld kontrollieren und lief bei etwas Gegenwind mit 13,08sek mit Abstand ins Ziel. Im Finale rutschte sie leider wieder knapp an den 12-Sekunden vorbei, konnte aber in 13,05sek die Regionsmeisterschaft für sich gewinnen. Auch im Speerwurf präsentierte sich Ramona zu vollster Zufriedenheit. Im zweiten Versuch warf sie den 600 Gramm schweren Speer auf 32,50m, was neue Bestleistung bedeutete. Bis jetzt lag sie mit etwa 1m in Führung, doch folgten noch vier weitere Versuche. Die nächsten Würfe waren ähnlich weit, aber keiner landete jenseits der 32,50m. Nun warf eine Athletin aus Wettenberg 32,29m und kam damit eng an Ramonas Weite heran. Den letzten Versuch brachte sie noch auf 31,63m, aber glücklicher Weise setzte die Konkurrenz keinen mehr drauf, sodass auch hier ein weiterer Regionsmeistertitel an der ASC vergeben werden konnte und der zweite für Ramona.
Auch schnell unterwegs auf der 100m-Bahn waren Theresa Knauf und Jana Konle. Theresa konnte ihre Bestzeit im Vorlauf um 3 Zehntel verbessern, verpasste aber mit 14,13sek knapp den Einzug in das Finale der Schülerinnen W14. Jana Konle hingegen kam in ihrem Vorlauf der W15 mit starken 1,3m/s Gegenwind auf 13,73sek und konnte sich damit für das Finale qualifizieren. 13,57sek war das gute Resultat ihres Finallaufs. Das bedeutete Saisonbestzeit für Jana und war einer der wenigsten Läufe, die sie bisher ohne Gegenwind absolvieren konnte. Per Faustformal kann ein Meter pro Sekunde Gegenwind bzw. Rückenwind etwa einem Zehntel der Gesamtzeit gleichgesetzt werden, welche jeweils abgezogen, oder hinzu addiert werden muss. Neben vielen guten Leistungen war der krönende Abschluss sicherlich die 4x100m Staffel der weiblichen Jugend B. Hier starteten Jana Konle, Ramona Schmidt, Alina Lerch und Julia Smakal in den Farben des Alsfelder SC 96. Nach einem sehr sonnigen und langen Tag im Stadion kämpften die Vier nun gegen die Zeit. Jana sprintete dabei sehr gut durch die Kurve und übergab das Staffelholz an die 100m-Siegerin Ramona Schmidt weiter. Diese flog sozusagen über die Gegengerade und sammelte Vorsprung vor den anderen Mannschaften. In der zweiten Kurve startete Alina Lerch mit dem Staffelstab und übergab ihn schließlich in deutlicher Führung liegend am Julia Smakal, die das Rennen mit einer super Zeit von 50,01sek ins Ziel lief. Diese Zeit bedeutet DM-Norm für die Deutschen Jugendmeisterschaften, welche Anfang August in Jena stattfinden werden. Herzlichen Glückwunsch zu dieser Zeit und dem Regionsmeistertitel! Besonders hervorzuheben ist diese Leistung, da alle Athletinnen bereits mehrer Starts hinter sich hatten und somit nicht das bestmögliche Potential zeigen konnten. Es bleibt also noch eine spannende Frage, wie schnell die Vier diese Saison noch gemeinsam die Stadionrunde laufen können.