Franziska Schindler bestätigt Leistungsniveau bei deutschen Blockmeisterschaften

COTTBUS (bh) Am Wochenende fand Teil 1 der nationalen Titelkämpfe im Mehrkampf statt, und zwar der im Schülerbereich. Es wurden die Meister in den Blockwettkämpfen (Fünfkampf mit Disziplinschwerpunkt) und im Siebenkampf ermittelt. Am kommenden Wochenende werden dann die Mehrkampfmeister der Jugend und Aktiven im Sieben- bzw. Zehnkampf gesucht, doch mehr dazu erst nächste Woche.
Trainer Oliver Sell reiste mit Franziska Schindler nach Cottbus. Franziska hatte im Vorfeld bei den Hessischen Blockmeisterschaften die Qualifikationsnorm von 2325 Punkten überboten, sodass die das Ticket für diese Meisterschaft in der Hand hatte.
Vor Ort in Cottbus erwartete die Teilnehmer ein mittelgroßes Stadion, ohne weitere Wettkämpfstätten auf Nebenplätzen, was später bei den großen Teilnehmerfeldern noch zum Verhängnis werden sollte. Zu Beginn stand für die Riege „Blockwettkampf Wurf der Altersklasse W14“ um Franziska Schindler der 80m-Hürdensprint auf dem Plan. Das „Franzi“ dort Punkten kann wusste sie ebenso wie Trainer Oliver Sell. In der Meldeliste stand sie mit ihren 2403 Punkten vom Wettkampf, mit dem sie sich qualifiziert hat auf Rang 29 von 51 Starterinnen in diesem Block. Mit einer Zeit von 12,90sec startete Franziska gut in ihren Mehrkampf und konnte gute Punkte für ihr Konto sammeln. Nach den Hürdensprints lag sie auf Position elf, doch es werden noch vier weitere Disziplinen folgen. Der anschließende Diskuswurf brachte der Alsfelderin 420 Punkte – sie warf die Diskusscheibe auf eine Weite von 22,95m. Diese Leistung ist für sie im Rahmen, im Vergleich zur Konkurrenz etwa im hinteren Mittelfeld einzusortieren. Nun folgten zwei Stunden Pause, bis die Weitsprunganlagen frei wurden und mit dem Einspringen für diesen Wettbewerb begonnen werden konnte. Aber von Entspannung konnte bei dem warmen Wetter nicht die Rede sein, vor allem wenn man pünktlich zum Weitsprungwettbewerb wieder aufgewärmt und topfit sein muss.
So sprang die junge Athletin des Alsfelder SC so weit sie konnte, war aber mit der Leistung von 4,46m, die nach dem zweiten Durchgang zubuche standen nicht zufrieden. Mit dieser Weite lag sie ca. 30cm unter ihrer bisherigen Bestmarke im Weitsprung. Doch im dritten Versuch sollte es noch ein Stück weiter gehen, um ein paar Punkte mehr abstauben zu können. Sie rannte schnell auf das Brett zu, sprang kräftig ab, flog weiter als in den vorherigen Versuchen und landete schließlich im Sand – und ebenso schnell wie Franziska im Sand landete hob der Kampfrichter die rote Fahne: Wahrscheinlich durch die schnellere Anlaufgeschwindigkeit sprang sie nicht vor, sondern auf dem Balken ab, sodass dem Kampfgericht nichts anderes übrig blieb, als den Versuch ungültig zu geben. Anschließend, jedoch nach weiteren zwei Stunden Pause durch Zeitplanverzug, wurde über die 100m-Bahn gerannt. „Franzi“ benötigte dafür 13,91sec, eine gute Zeit, mit der sie durchaus zufrieden sein kann, wenn man zudem bedenkt, dass sie sich zu diesem Zeitpunkt schon seit acht Stunden im Stadion und seit sieben Stunden im Wettkampf befindet.
Für das Kugelstoßen wurden die 50 Athletinnen auf zwei Anlagen verteilt, um einen schnelleren Wettbewerb zu gewährleisten. Als sich alle Mädels eingestoßen hatten und der Wettkampf hätte losgehen können kam jedoch die Ansage „Alle Athletinnen zurück zum Sammelplatz“, der Grund: Einige Trainer haben sich über die Kugelstoßanlage beschwert, da die eine aus Beton, die andere jedoch aus einer gleichwertigen Holzkonstruktion bestand. Da dies den Trainern von ihren 14-jährigen Athletinnen erst nach 30 Minuten aufgefallen ist mussten alle Athletinnen von dem „Holzring“, unten ihnen auch Franziska Schindler, nach dem Einstoßen weitere eineinhalb Stunden warten, um nach der anderen Gruppe den Wettbewerb aufnehmen zu können. Die gute Form von vorher war nach weiterem Sonnenbad verflogen und sie stieß im ersten Versuch die größte Weite ihrer drei Versuche. 8,98m bedeutete dies konkret. Nach Addition aller Punkte ergab sich ihre Gesamtpunktzahl von 2362 Punkten, also einer geringfügig niedrigeren Punktezahl gegenüber der Leistung von 2403 Punkten, mit welcher sie angereist war. Aus Position 29 der Meldeliste konnte sie einen 32. Platz am Ende eines sehr langen und anstrengenden Wettkampftages machen. Unter diesen Bedingungen und für den ersten Start bei nationalen Wettkämpfen hat die Starterin des ASC eine sehr gute Figur gemacht und kann stolz auf ihr Ergebnis sein. Bereits am nächsten Wochenende wird jedoch wieder ihre Leistung abgefragt, diesmal jedoch im Daumendrücken für ihre Vereinkolleginnen, die in Vaterstetten bei der Mehrkampf-DM der Jugend und Aktiven an den Start gehen. Wir wünschen allen Teilnehmern ein erfolgreiches Wochenende und einen guten Abschluss der Freiluftsaison 2011! Interessierte können die Ergebnisse auf den Seiten des Deutschen Leichtathletik-Verbands auf www.leichtathletik.de verfolgen.