Neue Kampfrichter für Vogelsberger Leichtathletikszene

Die heimische Leichtathletikszene steht in den Startlöchern für die anstehende Wettkampfsaison. Dazu gehören nicht nur die Trainer und Athleten selbst, sondern auch zahlreiche Kampfrichter, die obligatorischer Bestandteil eines jeden offiziellen Wettkampfes sind. Daher führte der Vogelsberger Leichtathletikkreis im Alsfelder Erlenstadtion eine zweitägige Ausbildung zum Kampfrichter der Leichtathletik durch.

14 Teilnehmer absolvierten unter der Leitung von Kampfrichterwart Klaus Heller 16 Theorie-und Praxisstunden, in denen sie das Handwerk des Kampfrichters lernten und übten. Dazu gehören unter anderem das korrekte Messen, Zählen und Protokollieren der erbrachten Athletenleistungen. „Leichtathleten können nur erfolgreich sein, wenn Kampfrichter ihre erreichte Leistung unter Einhaltung der Internationalen Wettkampfregeln erfassen.“, betont Heller die Relevanz des Ehrenamts. Darüber hinaus garantieren Kampfrichter für einheitliche und faire Wettkampfbedingungen, um Leistungen überhaupt erst vergleichbar zu machen. Sie ähneln dem Schiedsrichter im Fußball, nur dass hier nur einer pro Spiel benötigt wird, während für einen Leichtathletikwettkampf gleich mehrere Kampfrichter im Einsatz sind. Doch wie bei so vielen Ehrenämtern mangelt es auch hier an Nachwuchs. Mit dem Lehrbeauftragten des Hessischen Leichtathletikverbandes Klaus Heller sind die Strukturen für die Ausbildung neuer Kampfrichter im Vogelsbergkreis gegeben. Das dezentrale Ausbildungskonzept des Hessischen Leichtathletikverbandes habe sich bewährt, doch „leider gibt es seit einigen Jahren im Hessischen Leichtathletikverband Tendenzen, diese dezentrale Ausbildung aufzugeben.“, bedauert Heller, der selbst Vorstandsmitglied des heimischen Alsfelder Sport-Club`96 ist. „Das macht mir große Bedenken für ländliche Räume wie uns.“ Ähnliche Tendenzen sehe Heller auch in der Talentförderung junger Leichtathleten, die bis zum letzten Jahr noch durch einen Verband gestützt wurde und nun für den Vogelsberg wegfällt. Hellers Fazit lautet daher: „Der ländliche Raum wird seitens der Politik und Verbände links liegen gelassen.“

Viele Vereine verzeichnen seit der Pandemie einen noch größeren Mitgliederschwund, als es zuvor bereits der Fall war. Umso erfreulicher ist, dass der Alsfelder SC sich sogar über einen leichten Anstieg seiner Mitgliederzahlen freuen kann. Wie zahlreiche andere Sportvereine organisiert auch er offizielle Wettkämpfe und ist dabei auf jede ehrenamtliche Unterstützung angewiesen. „Kampfrichter kann wirklich jeder werden und sich so sportlich engagieren!“, appelliert Heller.

Nun freuen sich die frisch ausgebildeten Kampfrichter auf ihren ersten offiziellen Einsatz. Für die Athleten selbst steigt die Vorfreude auf anstehende Wettkampfmöglichkeiten, die sie nicht zuletzt den zahlreichen Kampfrichtern zu verdanken haben.